Sonntag, 7. April 2013

Leg dich nie mit Petrus an!

Tja, punkto Wetter hat sich seit meiner letzten Tour an den Kamp nicht viel getan....wir sitzen nach wie vor in einer trüben Suppe nahe dem Gefrierpunkt.
Egal -ich musste wieder raus, schließlich gibts nur ein Weekend pro Woche, und dieses will zumindest teilweise genutzt sein.
Petrus den gedanklichen Stinkefinger zeigend packte ich mein Zeug und ab gings ans Wasser.
Eine geeignete Stelle mit ruhigerer Strömung war schnell gefunden -als Köder fungierten wieder Maden und Frühstücksfleisch.


Nach ca. 20 Minuten fing die bekannte Tortour an -kriechende Kälte und immer wieder eiskalte Windböen.......warum um alles in der Welt tut man sich das eigentlich an?
(ok -vielleicht hätte ich vorhin den Stinkefinger weglassen können....)

Dann endlich ein Biss an der Feederrute -Anschlag -verhaut - fuck!
Nach einer Weile meldet sich die Avon-Rute mit einem überaus markantem Ausschlag der Rutenspitze - YES, der hängt! Beim Drill mit der Centrepin konnte ich sogar kurzfristig meinen rechten Daumen wärmen, während der Fisch Schnur nahm.
3 Minuten später führte ich einen durchaus passablen Döbel über den Kescher -der Tag war gerettet.



Um der Kälte zu entgehen, beschloss ich das Fischen für heute bleiben zu lassen und ein wenig auf Erkundungstour zu gehen -was ich da an verheißungsvollen Stellen vorfand stimmt mich für die nächsten Monate überaus positiv. Die Begehbarkeit im Sommer ist dabei ein eigenes Thema -ohne Machete wird da nicht viel zu machen sein.






 

Dienstag, 2. April 2013

Erster Test

Wieder einmal zog es mich im neuen Jahr an ein neues Gewässer - den Kamp, der auf mich schon rein optisch wie das perfekte Döbel- und Barbengewässer wirkte.
Schon 3 Wochen zuvor startete ich eine Erkundungstour um die besten Zufahrtsmöglichkeiten und vermeintlichen Hotspots zu lokalisieren und war durchaus begeistert, wobei man punkto Hotspots eher die Qual der Wahl hat und sich die Fische auf 7 Kilometern Länge schon ziemlich verteilen können, bzw. jahreszeitlich- und wasserstandsbedingt eben entsprechende Bereiche bevorzugen.

Nachdem ich damit rechnete den Platz zumindest einmal zu wechseln, entschied ich mich für die Minimalvariante an Ausrüstung.
Der Wetterbericht sagte warme 9 Grad Celsius bei bedecktem Wetter voraus -also im akzeptablen Bereich, wie ich meinte.....
Am Wasser angekommen waren gerade mal 4 Grad und mittelstarker Wind zu verzeichnen.
Egal - am Feldweg 1,5 Km ins nirgendwo gefahren und ein schöner Spot war gefunden.
Relativ schnell fließendes Wasser, ca. 1,5 Meter tief und einigen Features, wie im Wasser liegende Bäume.


In Anbetracht der Temperaturen wählte ich als Futter meashed bread in Kombination mit Fertigfutter und Maden - und dies in relativ geringer Menge um die Fische nur ja nicht zu sättigen.
Beim Durchmischen des Futters wurde mir sofort klar WIE kalt es eigentlich war...:-(
Als Köder dienten Maden und Frühstücksfleisch in Kombination mit 40g-Futterkorb, bzw. Bodenblei.
Nach ca. 90 absolut bisslosen Minuten und der Vermutung, dass dieser Abschnitt fischleer sein musste, entschloss ich mich eine bessere Stelle zu suchen.
Einige Kilometer stromaufwärts fand ich einen Waldweg, der bis vor den Bereich einer Wehr führte....mit einem schönen Abschnitt eher ruhig fließenden, tiefen Wassers -also optimal für kalte Temperaturen.


Was mich etwas irritierte war, dass ich gleich 3 Kollegen entdeckte, die ebenfalls an diesem Abschnitt fischten -wie sich nach kurzem Gespräch herausstellte, wurden in der Woche davor Bachforellen besetzt -alles klar -die wollen ihr Fanglimit erreichen...nun, jeder wie er mag.

Ich fand einen Platz an einem steilen Ufer, gerade mal 3m² groß, aber für meine minimalistische Ausrüstung ausreichend, zumal ich mich nur noch auf die Feederrute beschränkte.
Einige taubenei-große Futterballen wurden in der Hauptströmungsrinne versenkt bevor das große Warten und Frieren begann.
Irgendwann ist man an dem Punkt angelangt, wo man sich sogar eine suizid veranlagte Besatzforelle wünscht, aber ich denke das waren nur Nebenwirkungen der durch alle Knochen dringenden Kälte  -NEIN, ich wollte Barben!
Dann schlägt endlich die Rutenspitze aus, zuerst unmerklich, dann heftiger - JAWOI - ein kampfstarker Fisch hängt, und es ist defintiv keine degenierte Zuchtforelle!
Der Fisch verlangt der montierten kleinen ABU C3 so ziemlich alles ab, aber die Bremse arbeitet höchst zuverlässig - einige Minuten später darf ich endlich die erste Barbe 2013 bewundern.


Nachdem diese released wurde, fängt der Kollege 50 Meter unter mir einige Forellen -ich nehme an, es lag an meiner Futterspur, aber wer soll da noch neidisch sein? :)
Danach wieder große Flaute, eine Forelle vergreift sich an meinem Madenbündel, befreit sich aber durch histerisches Geplätscher an der Oberfläche selbst vom Haken - kein Problem, denn ich habe meinen Seelenfrieden für diesen Tag bereits gefunden -möge sie durch dieses Schockerlebnis möglichst alt werden!
Gefühlte 10 Stunden Kälte später (also in Realtime ca. 60 Minuten) wieder ein heftiger Biss - wieder ein stark kämpfender Fisch - und wieder eine schöne Barbe. Herz was willst du mehr?
In Anbetracht der äußeren Bedingen ein eigentlich perfekter Tag!


Danach packe ich meine Siebensachen und freue mich auf die Heimfahrt bei voll aufgedrehter Heizung!
 

Dienstag, 5. Juni 2012

Groundhog-Days

Irgendwie ist der Mai Jahr für Jahr ergebnistechnisch sehr durchwachsen - mal kalt, mal heiß -mal Bissflaute, dann wieder Highlights, die Fische ziehen wie verrückt umher - 5 Bisse in 30 Minuten, danach wieder 3 Stunden Stille....soll da einer schlau daraus werden.....wenigstens sorgt die explodierende Natur und so mancher Überraschungsbesuch von manch seltsamen Besucher am Angelplatz für Abwechslung -und ab und zu sogar auch der eine oder andere Fisch.









Donnerstag, 12. April 2012

Erster Versuch an der Thaya 2012

Spät aber doch wagte ich letzte Woche meinen ersten Ansitz an der Thaya.
Hauptmotivation war natürlich der Test meines neuen "Babys".....einer Bruce&Walker TC Carp 1,5lbs -
eine sehr schöne Hexagraphrute, die ich zuletzt günstig erstanden habe.
Um stilistisch nicht aus der Rolle zu fallen, kam auch gleich eine auch erst kürzlich erworbene Cardinal 55 auf den Stock. Leider hatte ich mein Posenrohr mit den vor ca 10 Jahren selbst geschnitzten Wagglern vergessen und war so auf die selbstbeschwerten Colmic-High-Tech-Dinger angewiesen.
Egal - Hauptsache wieder die alte Witterung des Schwimmerfischens aufnehmen.....
Mein aus Erfahrung bevorzugter Top-Köder in Frühjahr, die Semmelrinde, versagte kläglich -2,5 Stunden lang kein Biss. Danach wechselte ich auf Wurm, bzw. Maden -und siehe da....es lief wie am Schnürchen!
Keine kapitalen, aber sehr nette Frühjahrsboten und deren nicht wenige....
Die Rute ist im übrigen absolut fantastisch im Drill - ich habe bisher noch nie eine derart parabolische Federkraft erlebt -man hat auch mit relativ dünner Schnur das Gefühl, dass absolut nichts passsieren kann -macht echt Spaß.
http://bruceandwalker.co.uk/products/carp-rods/hexagraph/





Mittwoch, 7. März 2012

Wozu ein neuer Blog?

Nachdem ich im Laufe der Jahre immer mehr zur Überzeugung kam, dass das Prinzip "immer schneller, immer weiter, immer größer" nicht wirklich glücklich macht, und ich, diametral zum heutigen Mainstream, wieder angefangen habe mit "alten Methoden" zu experimentieren, dachte ich, dass ich abseits von meinem Barben -Blog auch diesen ins Leben rufe.
Der Barben -Blog bleibt erhalten, aber ist in Zukunft ausschließlich auf die reine Barben -Fischerei an der Donau bezogen.


Mir geht es hier rein darum meine Freude am Fischen zu dokumentieren -jenseits jeglichen Rekorddenkens....sich einfach an grandioser Landschaft und schönen Fischen und manchmal auch unkonventionell anmutender Methoden zu erfreuen. (bezogen auf die heutige High-Tech-Fischerei)
Nicht dass ich etwas gegen kapitale Fänge hätte -über diese freut sich wohl jeder, aber es sollte nicht die Hauptmotivation sein um ans Wasser zu gehen.
Entschleunigung ist das Stichwort -und vielleicht auch der Enthusiasmus den man in der Jugend hatte.....
mehr Genuss am Fischen zu finden....mit minimalsten Mitteln ans Wasser gehen, nicht mit 90 Kg im Gepäck....den Fisch suchen, nicht aussitzen...


Auch klassisches Tackle hat auf mich einen besonderen Reiz -ein Thema welchem ich mich ebenfalls zunehmend mit Freude widme. (ist wohl auch ein Resultat meiner Jugenderinnerungen)